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1. Einleitung |
Die Botanische Staatssammlung wurde 1813 auf Veranlassung von König Maximilian I. Joseph von Bayern als
"Herbarium Regium Monacense" [Königliches Münchener Herbar] gegründet und der Akademie
der Wissenschaften zugeordnet (zur Geschichte der Botanischen Staatssammlung siehe v. MARTIUS 1850,
RADLKOFER 1926, MERXMÜLLER 19771). Wir nehmen das heuer 175jährige Bestehen dieser Institution zum
Anlaß, eine Übersicht über ihre Sammlungsbestände vorzulegen. Eine ins Einzelne gehende Übersicht
wurde bisher nie versucht; lediglich besonders bemerkenswerte Sammlungen wurde in den drei genannten geschichtlichen
Beiträgen hervorgehoben. Diese Dokumentation ist gleichzeitig der Versuch einer Inventur zum Abschluß der "Ära
Merxmüller", jener für die Sammlung so bedeutungsvollen dreißigjährigen Epoche der Amtszeit (1955-1985)
ihres ehemaligen Direktors Prof. Dr. Hermann MERXMÜLLER.
Die geplante Zusammenstellung auf die Durcharbeitung des gesamten (2.25 Millionen Belege) oder doch eines repräsentativen Teils (10 %) des Herbarbestandes selbst zu stützen, wie im Falle des Flechtenherbars (HERTEL 1980, 1981, 19822) und des Moosherbars (HERTEL unveröffentlicht) geschah, wäre vom Arbeitsaufwand her nicht machbar gewesen (die Botanische Staatssammlung leidet unter extremer Personalnot). Was machbar schien, war eine Auswertung der vollständig vorhandenen Inventarbücher und -listen, ergänzt durch stichprobenhafte Überprüfungen am Herbarmaterial. Durch Kauf, Tausch oder als Geschenk zugehende Sammlungen wurden seit Gründung des Herbars inventarisiert. Solche Eintragungen wurden während seiner wechselvollen Geschichte unterschiedlich präzise und ausführlich gehandhabt und liefern leider oft nicht alle uns heute interessierenden Daten (Pflanzengruppe, Region, Sammler, Umfang, Zugangsdatum, Art des Zugangs [Kauf, Tausch, Geschenk]). Insbesondere das in größeren Privatherbarien, über botanische Tauschvereine oder im Tausch mit anderen Museen zugegangene Material wurde in den Inventarlisten oft nur pauschal registriert (Beispiele: "Zugang des sehr umfangreichen Herbarium Correns" [keine Angaben über Umfang, Art und Herkunft des Materials], "280 Species Kryptogamen vom Britischen Museum erhalten" [keine Auskunft über die Zahl der Belege, Art des Materials (ob Algen, Pilze, Flechten, Moose, Pteridophyten?), Herkunft und Sammler]). Entsprechend sind die hier gegebenen Daten zum Umfang der zugegangenen Sammlungen oft nur Mindestwerte. Zählungen fehlen manchmal (im Bereich der Kryptogamensammlungen vor 1960 sogar überwiegend) ganz oder beziehen sich (wie im vergangenen Jahrhundert üblich) auf die Anzahl von Arten (Species), nicht von Belegen (Plagulae). Das Verzeichnis ist nach Teilherbarien (Algen, Pilze, Flechten, Moose, Gefäßpflanzen, Sondersammlungen) geordnet und führt in jeder Abteilung die wichtigeren (d.h. zumeist die häufiger vertretenen) Sammler in alphabetischer Ordnung. Wichtig erschienen uns möglichst eingehende Informationen über den Inhalt der großen Privatherbarien (wie jener von F. ARNOLD, W. FREIBERG, M. FÜRBRINGER, F. KAYSER, A. v. KREMPELHUBER, P.G. LORENTZ, J. MERKL, O. SENDTNER, Th. REINBOLD, Ch.D. v. SCHREBER, J.G. ZUCCARINI u.a.). Im Bereich des Kryptogamenherbars (incl. Pteridophyten!) standen hierzu vielfach Aufstellungen aus der Feder des einstigen Konservators am Kryptogamenherbar, Dr. K. v. SCHOENAU, zur Verfügung, die im Bereich der Moose und Flechten durch herbargestützte Daten wesentlich ergänzt werden konnten. Im Bereich der Blütenpflanzen fehlten solche Informationen meist und mußten durch Stichprobennahme im Herbar und Befragung langjähriger Mitarbeiter (insbesondere der Herren Dr. W. LIPPERT und Dr. H. ROESSLER) gewonnen werden. Die als Bestandteil dieser großen Privatherbarien gelisteten Sammlungen von Einzelpersonen werden im alphabetisch geordneten Index nur dann ein zweites Mal geführt, wenn von ihnen mehr als 10 Herbarbelege vorliegen. Ein Namensregister am Ende der Arbeit soll das Auffinden der einzelnen Sammler erleichtern. Es wurde versucht, bezüglich der Sammler Namen, Vornamen, Geburts- und (falls verstorben) Todesjahr und bezüglich der Sammlungen Herkunftsland, Umfang (Anzahl der Bögen oder Kapseln), Zeitpunkt und Herkunft des Zugangs anzugeben. Exsiccatenwerke werden unter ihren Autoren geführt (die Sammler von Exsiccaten-Material blieben dabei unberücksichtigt). Namen und Lebensdaten haben wir zumeist mittels der nachfolgend genannten Verzeichnisse ermittelt, überprüft oder ergänzt:
Es war ein Leitmotiv beim Zusammenstellen dieses Index, Informationen vor dem Vergessenwerden zu bewahren. In dieser Absicht haben wir, trotz der sonst gepflegten Knappheit, die eine oder andere gelegentlich gar anekdotenhafte Einblendung gebracht. Informationen beispielsweise, die uns als handschriftliche Notizen des an der Geschichte der Botanik sehr interessierten Konservators Karl von SCHOENAU (1885-1944) vorliegen, oder aus Meldungen der Tagespresse (Ausrisse im Archiv). Ein kurzer Abriß zur Geschichte der Botanischen Staatssammlung geht den Sammlungs-Verzeichnissen voraus. Vielfache Unterstützung bei der Kontrolle der Daten oder der Suche danach verdanken wir unseren Kollegen Dr. H. ROESSLER und Dr. W. LIPPERT. Herr Dr. F. SCHUHWERK ermöglichte uns sein [1988] in Arbeit befindliches Sammlerverzeichnis zum Herbar der Regensburgischen Botanischen Gesellschaft einzusehen und gab uns zahlreiche wertvolle Hinweise. Eine Vielzahl von Einzelpersonen und Einwohnermeldeämter haben uns mit Auskünften unterstützt. Zu Dank verpflichtet sind wir auch den Herbarien AAU, AD, B, BCF, BISH, BOL, BP, BR, C, COLO, CONC, CORD, CSIRO, DAO, DS, E, EA, ERE, FAU, FHO, FI, FTG, GA, GH, GZU, HUJ, ILL, J, JE, K, LD, LG, LISC, MJG, NBG/SAM, NCU, NH, NT, NU, NY, P, RB, RSA, S, SAR, SGO, SING, SO/SOM, STE, STU, WAG, WU, Z, der Zoologischen Staatssammlung in München und den Herbarien in Salamanca (Spanien) und Santa Cruz de Tenerife, die uns auf unsere Anfragen mit Daten zu Sammlern versorgten. Namentlich möchten wir uns wenigstens bei jenen Kollegen bedanken, denen wir besonders umfangreiche Informationen verdanken, wie Frau Dr. Jennifer LAMOND (Royal Botanic Garden Edinburgh), Frau Dr. Mélica MUÑOZ-SCHICK (Museo Nacional de Historia Natural, Santiago de Chile) und den Herren Dr. I.P. BAMPS (Jardin Botanique National de Belgique, Meise), Dr. H.J. BEENTJE (East African Herbarium, Nairobi), Prof. Dr. A. BRESINSKY (Universität Regensburg), Prof. Dr. Aldo G.B. BRILLI-CATTARINI (Centro Ricerche Floristiche Marche; Pesaro), Dr. med. Dieter REUSS (in Kuchen, Württemberg), Dr. B. ZEPERNICK (Botanisches Museum und Botanischer Garten Berlin-Dahlem - überließ uns bislang unveröffentlichte Daten). Frau I. HAESLER (München), Frau Dipl.-Biol. B. KRACH-KOEPFF (Ingolstadt) und den Herren Dr. habil. I. NUSS (Regensburg) und Prof. Dr. J. POELT (Graz) sind wir für Literaturhinweise und Auskünfte dankbar. Herrn Prof. Dr. H. SCHEER (München) schließlich danken wir für die Korrektur des Summary [2003 überarbeitet von Alison M. DAVIES]. Die Arbeiten zu diesem Verzeichnis haben sich über Jahre erstreckt. Das zurückliegende Jahr diente der Ergänzung und Verbesserung des Manuskripts. Fortwährend stießen wir bei den Versuchen Dinge im Detail zu klären auf neue Quellen, die zu Erweiterungen und Korrekturen zwangen. Dieser Prozess des "Punkt für Punkt Durcharbeitens" ist längst nicht vollendet. Für alle Mitteilungen von Korrekturen und Ergänzungen, die in einem späteren "NACHTRAG" Aufnahme finden sollen, möchten wir im Namen der Botanischen Staatssammlung schon jetzt danken! |
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